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  • André Rodax

Ein Buch zu schreiben lohnt sich – und zwar ganz anders als gedacht

Von den überraschenden Chancen des Bücherschreibens:

Erfahrungsbericht einer Neuautorin


„Hätten Sie Lust, ein Buch für uns zu schreiben?“


Ich bin schon im Begriff, wieder aufzulegen. Irgend so ein Spaßvogel will mir bestimmt wieder ein Angebot machen nach der Form: „Bei einer Auflage von … kostet Sie das nur … Euro.“

Großartig.

Nein, herzlichen Dank.

Ich brauche keinen, der mich veräppelt!

Doch zum Glück macht es im letzten Moment „Klick“: Tatsächlich hat ein richtiger Verlag Kontakt zu mir aufgenommen.


Am anderen Ende der Leitung sitzt eine freundliche Lektorin.

Sie hat recherchiert und mich gefunden.


Wer sagt’s denn: Es gibt noch Wunder!

Es sind Momente wie diese, in denen man sich selbst kneifen möchte: Wie kommt sie auf mich?

Die Antwort ist einfach:

Einer meiner Blogartikel hat ihre Aufmerksamkeit geweckt.


Es geht um mitarbeiterfreundliche Führung, wenn die Zeit unter den Nägeln brennt.


Zwei Jahre voller freudiger Verzweiflung

Wow. Ich soll also ein Buch schreiben. Ein Verlag hat Interesse, es zu verlegen. Kann ich das? Will ich das?

Ich gebe mir einen Ruck und sage „Ja“.

Im kommenden April erscheint nun mein Werk über die Führung, und zwar in dem brisanten und viel diskutierten Feld der Altenpflege.


Dank der Erfahrung mit zwei großen Unternehmensgruppen der Altenpflege habe ich reichlich Stoff in petto.

Seit dem Telefonat sind inzwischen knapp zwei Jahre vergangen.

Jeder in meiner Umgebung vermutet, dass ich vor Stolz platze.


Jaaein.


So einfach ist es nicht: Unterwegs sind mir Selbstzweifel und Scham begegnet.

Ob sich einer auf die Bühne stellt oder ein Buch schreibt: In jedem Fall geht er in die Arena.

Es ist anders als in einem Seminarraum: Dieses Mal geht es um ein größeres Publikum.


Sich zu zeigen und etwas zu riskieren, fordert Mut.


Schreiben stärkt die Persönlichkeit. Echt jetzt!

Angst überwinden, ein Projekt als Chance zur Weiterentwicklung sehen – das sage ich nicht nur meinen Teilnehmern in den Trainings.

Das gilt nun auch für mich.

Ein Buch zu schreiben, ist ein Prozess.

Es gibt Zeiten des Flows und Zeiten des Zweifels. Momente der Erleichterung, wenn die Lektorin Mut macht und positive Rückmeldung gibt.

Momente in denen gar nichts geht.

Schritt für Schritt taste ich mich vor:


Zum Glück muss ich den Weg nicht alleine gehen.

Neben der Auseinandersetzung mit dem Ich fordert ein Buch ein gehöriges Maß an Selbstorganisation:

  • Wie gelingt das Zeitmanagement in dichten Auftragsphasen?

  • Wie gehe ich mit dem Druck um, wenn ich es nicht schaffe, mich zu disziplinieren?

  • Hält die Partnerschaft eine nervöse Autorin und wenig Freizeit aus? Wie haben andere das eigentlich geschafft?


„Straffe Selbstdisziplin!“, heißt die Antwort.

Na, ja …


Kaum ist die eine Hürde geschafft …

Und dann ist der letzte Satz geschrieben.


Das Buch ist fertig und die Qual vergessen.

Die Autorin will sich erleichtert zurücklehnen, aber denkste!

Wieder ist eine Hürde zu nehmen: Die dritte Korrekturrunde steht an.

Ich kann meinen eigenen Schrieb nicht mehr sehen.

Meine Güte, wie langweilig! Wer soll das denn lesen?

Erneut falle ich in leise Verzweiflung, dabei geht es doch genau jetzt darum, begeistert von meinem Werk zu berichten: Das Marketing liegt schließlich auch in meiner Hand. 

Was bleibt

So ein Buch gibt mir die Chance, zu mir zu stehen.

Zu mir und meiner Arbeit.

Das ist gut.

Es wird Leser geben, die meinen Stil schätzen werden.

Andere weniger.

So ist das.


Also werde ich jetzt die Druckfreigabe erteilen.

Übrigens: Mein Buch trägt den Titel „Mitarbeiterführung in der Altenpflege.

Rituale und Strategien für Ihren Führungsalltag“.






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